Auf neonatologischen und pädiatrischen Intensivstationen (NICUs und PICUs) und in Schlaflaboren auf der ganzen Welt hat sich das transkutane Monitoring für die kontinuierliche, nicht-invasive CO2-Messung zunehmend bewährt. Die Technologie kann dazu beitragen, den Bedarf an häufigen Blutentnahmen zu reduzieren, ein proaktives Beatmungsmanagement zu unterstützen und zusätzliche Vorteile zu schaffen, wenn Pflegeteams verschiedene Patientenpopulationen betreuen.
Nun führt Sentec eine neue Generation des Sentec Digital Monitoring Systems ein, um die wachsende Anzahl an Anwendern der Technologie noch besser zu unterstützen: tCOM+ – der neue transkutane CO2-Monitor, der auf jahrelangem Feedback und dem Vertrauen unserer klinischen Partner auf der ganzen Welt beruht.
Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Ihr Team, den Einsatz der transkutanen CO2-Überwachung zu überdenken? Erfahren Sie, wie Ihr Team seine Pflegeziele erreichen kann, und entdecken Sie, warum der tCOM+ von Sentec die richtige Wahl für die Implementierung der Technologie auf Ihrer Station ist.
Wie kann die transkutane CO2-Überwachung Ihr Team unterstützen?
Jetzt, da der tCOM+ Monitor verfügbar ist, ist es an der Zeit, die Vorteile der transkutanen CO2-Überwachung zu überdenken und aufzuzeigen, wie sie sowohl Ihre Patienten als auch Ihr Team unterstützen kann. Hier sind einige der wichtigsten klinischen Vorteile, welche die Technologie bietet:
Proaktives Management der Atmungsunterstützung
Bei der Betreuung von beatmeten Patienten ist ein kontinuierlicher Überblick über wichtige Parameter des Beatmungsstatus entscheidend, um eine fundierte und zeitnahe Versorgung zu gewährleisten. Der Zustand schwerkranker Patienten kann sich schnell verschlechtern und unvorhersehbar schwanken. Die kontinuierliche Überwachung der Beatmung und des Gasaustauschs kann dem Pflegeteam die entscheidenden Erkenntnisse liefern, um Veränderungen sofort zu erkennen und rechtzeitig einzugreifen, um einen optimalen Gasaustausch zu gewährleisten.
Transkutanes CO2-Monitoring kann auch die Umsetzung lungenprotektiver Beatmungsstrategien unterstützen. Durch die kontinuierliche Sichtbarkeit der CO2-Werte kann das Fachpersonal die Beatmungseinstellungen präzise anpassen, um die Unterstützung möglichst schonend zu wählen, aber dennoch den Bedürfnissen des Patienten zu entsprechen. Dieser Ansatz ist sowohl auf der NICU von entscheidender Bedeutung, wo die empfindliche Lunge von Neugeborenen sehr anfällig für beatmungsinduzierte Lungenschädigungen ist, als auch bei schwerkranken pädiatrischen und erwachsenen Patienten.
Auf der NICU: Neuroprotektive Massnahmen unterstützen
Bei Neugeborenen bergen Hyperkapnie (hohes PCO2), Hypokapnie (niedriges PCO2) und Schwankungen des CO2-Spiegels das Risiko einer Hirnschädigung, einschliesslich einer IVH, insbesondere in den ersten drei Lebenstagen.¹ Angesichts der Rolle von CO2 bei der Regulierung des zerebralen Blutflusses und bei potenziellen Hirnschädigungen, kann die engmaschige Überwachung der Beatmung durch die transkutane CO2-Überwachung die Neuroprotektion unterstützen. Durch diese kontinuierliche Überwachung erhalten NICU-Teams einen Einblick in den Beatmungsstatus des Patienten in Echtzeit, so dass sie rechtzeitig Anpassungen der Beatmungseinstellungen vornehmen und sichere CO2-Werte aufrechterhalten können.
Lesen Sie mehr dazu: Transkutanes Monitoring zum Schutz von Gehirn und Lunge bei Frühgeborenen
Auf der PICU: Frühere Interventionen ermöglichen
Für schwerkranke Patienten auf der PICU, z. B. solche mit Bronchiolitis, akutem Atemnotsyndrom (ARDS) oder schwerem Asthma, kann die kontinuierliche CO2-Überwachung eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung der Therapie und der Optimierung der Beatmungseinstellungen spielen. Sowohl erhöhte als auch niedrige CO2-Werte stellen ein erhebliches Risiko dar, wobei einige Studien abnormale Werte mit einer höheren Sterblichkeitsrate in Verbindung bringen.2,3,4 Die transkutane CO2-Überwachung bietet dem behandelnden Team Einblicke in Echtzeit, die es ermöglichen, beim Auftreten von Komplikationen fundierte Entscheidungen zu treffen und die Wirksamkeit der Massnahmen zu verfolgen
Lesen Sie mehr dazu: Fallstudien aus dem Children’s Memorial Hermann PICU
Blutentnahmen reduzieren
Für Pflegeteams, welche Blutentnahmen auf ihrer Station minimieren möchten, kann die transkutane CO2-Überwachung eine wertvolle Ergänzung für ihre Behandlungsprotokolle sein. Die Technologie bietet eine nicht-invasive Alternative für die CO2-Messung, um so den Bedarf an häufigen Labortests zu reduzieren.
Dieser Ansatz kann umfassendere Pflegeziele innerhalb der Station unterstützen, einschliesslich Strategien zur Minimierung von Blutverlust. Diese ist besonders relevant bei schwerkranken Patienten, vor allem auf der NICU, wo Säuglinge sehr anfällig für eine Anämie sind. Eine Verringerung der Blutentnahmen kann auch die Schmerzerfahrungen der Patienten verringern – ein wichtiger Aspekt für Neugeborene, die sowohl kurz- als auch langfristige Folgen von Schmerzempfindungen davontragen können. Dieser Vorteil geht über die NICU hinaus und trägt zu einer weniger invasiven Behandlung für Patienten in der gesamten Einrichtung bei.
Neben der Unterstützung dieser Pflegeinitiativen kann das transkutane Monitoring dazu beitragen, einige der anderen mit Blutentnahmen eines Patienten verbundenen Risiken, wie das Risiko von Infektionen, zu reduzieren und die mit häufigen Labortests verbundenen Kosten zu senken.
Auf der NICU: Negative Auswirkungen von Schmerzen vermeiden
Forscher haben einen beunruhigenden Zusammenhang aufgedeckt: Säuglinge, die einer hohen Anzahl von Hautverletzungen ausgesetzt sind, oft aufgrund von Blutentnahmen und anderen invasiven Eingriffen, weisen bei einer Bewertung im Alter von 8 und 18 Monaten einen niedrigeren Index für die geistige Entwicklung auf.5 Dieser nachteilige Einfluss wirkt sich langfristig aus und beeinträchtigt die Kinder bis in ihre Schulzeit hinein.6
Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit von Strategien zur Linderung von Schmerzen auf der NICU. Durch kontinuierliche CO2-Messungen kann die transkutane Überwachung den Bedarf an häufigen Blutentnahmen reduzieren und es dem Pflegeteam ermöglichen, Patienten mit weniger invasiven Verfahren zu behandeln.
Lesen Sie mehr dazu: Schmerzen und das neonatale Gehirn
Auf der NICU: Blutverlust verringern
Eine Studie ergab, dass Neugeborene in den ersten sechs Lebenswochen bis zu 30 % ihres zirkulierenden Blutvolumens für Laboruntersuchungen verlieren können.7 Diese Verfahren können besonders für frühgeborene Patienten problematisch sein, die grundsätzlich nur über ein kleines Blutvolumen verfügen.
Nicht-invasive CO2-Überwachung mittels transkutaner Technologie kann die Abhängigkeit von Blutentnahmen reduzieren und gleichzeitig ein kontinuierliches, genaues respiratorisches Monitoring gewährleisten. Dieser Ansatz kann Ihrem Team helfen, den Blutverlust bei diesen gefährdeten Patienten zu minimieren.
Lesen Sie mehr dazu: Blutverlust auf der NICU
Sichtbarkeit gewährleisten — unabhängig von der Beatmungsstrategie
Da der Einsatz nicht-invasiver (NIV) und spezieller Beatmungsmodi in vielen Pflegebereichen zunimmt, kann die transkutane Überwachung Ihr Team dabei unterstützen, genaue CO2-Werte im Blick zu behalten. Die nicht-invasive Methode der CO2-Überwachung wird nicht durch Leckagen der Maske oder des Cuffs, Störungen des V/Q-Verhältnisses oder Schwankungen der Atemfrequenz und des Tidalvolumens beeinträchtigt und ist mit jeder Art der Beatmungsunterstützung kompatibel, einschliesslich:
Auf der PICU: NIV und Visibilität priorisieren
Im Zuge der Weiterentwicklung der Pflegestandards zeigen die Daten einen deutlichen Anstieg des Einsatzes von NIV auf der PICU bei gleichzeitigem Rückgang der maschinellen Ventilation (MV).10 Während die NIV dazu beiträgt, die mit der MV verbundenen Risiken zu verringern, stellt sie eine Herausforderung für die Überwachung der CO2-Werte dar. Die endtidale CO2-Überwachung ist bei der NIV und besonderen Beatmungsmodi oft nicht möglich, was zu einem gewissen Verlust an Einblick in den Beatmungsstatus des Patienten führt.
Da schwerkranke Patienten zunehmend mit NIV behandelt werden, kann die transkutane Überwachung die Sichtbarkeit der CO2-Werte sicherstellen. Sie ist sowohl mit besonderen Beatmungsmodi als auch mit nicht-invasiver Beatmung kompatibel und ermöglicht dem Arzt, fundierte Entscheidungen zu treffen und die Versorgung dieser gefährdeten Patienten zu optimieren.
Lesen Sie mehr dazu: Herausfordernde Patienten, eingeschränkte Sichtbarkeit: Priorisierung von NIV-Therapie auf der PICU
Im Schlaflabor: Limitationen der Kapnographie überwinden
Erhöhte CO2-Werte werden bei Patienten im Schlaflabor häufig beobachtet. Untersuchungen zeigen, dass bei bis zu 46% der pädiatrischen Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen ein nächtlicher Anstieg des tcPCO2-Wertes um mehr als 10 mmHg auftritt,8 während eine andere Studie ergab, dass bei 17% der Erwachsenen mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) ebenfalls eine Hyperkapnie auftreten kann.9
Obwohl einige Schlaflabore die Kapnographie oder die endtidale CO2-Überwachung verwenden, weist diese Methode für Schlaflaborpatienten, insbesondere für Patienten, bei welchen BiPAP oder andere nicht-invasive Beatmungsmodi (NIV) angewendet werden, erhebliche Einschränkungen auf. Bei diesen Patienten kann sich Einatemluft (über Ventilator) mit der Ausatemluft des Patienten vermischen, was zu einer Unterschätzung der PaCO2-Werte führen kann. Die transkutane CO2-Überwachungstechnologie (tcPCO2) erweist sich in diesen Fällen als vorteilhaft, da sie über die Haut und nicht über eine Nasenbrille erfolgt und die Messungen auch bei zusätzlicher Beatmungsunterstützung zuverlässig bleiben.
Lesen Sie mehr dazu: Fallstudien aus dem Schlaflabor des Nemours Children’s Hospital
Der neue tCOM+
Der tCOM+ bietet eine kontinuierliche Überwachung von tcPCO2, SpO2 und Pulsfrequenz (sowie tcPO2 bei Verwendung des OxiVenTTM-Sensors) in einem neuen, eleganten Design. Der tCOM+ enthält umfangreiche Software-Neuerungen, um Arbeitsabläufe für Anwender zu verbessern und gleichzeitig die Reduzierung von Blutentnahmen sowie ein proaktives Beatmungsmanagement in allen Pflegebereichen zu unterstützen.
References:
- Hochwald, O., et al. Continuous Noninvasive Carbon Dioxide Monitoring in Neonates: From Theory to Standard of Care. Pediatrics. 2019.
- Madotto, F., et al. Patterns and Impact of Arterial CO2 Management in Patients With Acute Respiratory Distress Syndrome. CHEST. 2020.
- Fuller, B.M., et al. Partial pressure of arterial carbon dioxide and survival to hospital discharge among patients requiring acute mechanical ventilation: A cohort study. J Crit Care. 2017.
- Nin, N., et al. Severe hypercapnia and outcome of mechanically ventilated patients with moderate or severe acute respiratory distress syndrome. Intensive Care Med. 2017.
- Grunau, R.E., et al. Neonatal Pain, Parenting Stress and Interaction, In Relation To Cognitive And Motor Development At 8 And 18 Months In Preterm Infants. Pain. 2009.
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- Resta, O., et al. Hypercapnia in obstructive sleep apnoea syndrome. Neth J Med. 2000.
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